BauForum - wie die Baude weiterbauen? ein modellhafter Startschuss......
19. bis 20. September 2025
Ökologische Sanierung trifft kulturelle Wiederbelebung: Öffentlicher Auftakt im September 2025
Resümee:
Mit dem BauForum Heymannbaude haben wir einen Auftakt für die weitere bauliche Zukunft der Baude gestaltet. Zwei Tage lang stand das Haus im Zeichen von Austausch, Praxis und Vision: Wie lässt sich Bauen im Bestand nachhaltig, gemeinschaftlich und klug gestalten?
Eine breite Expertengruppe hat viele Perspektiven beleuchtet – von Bauklimatik über Artenschutz bis hin zu Energiefragen, Finanzierung und Baukultur. Für jedes Thema blieb ausgiebig Raum für Nachfragen, Diskussion und konkrete Beispiele:
• Bauen im Bestand – Chancen und Verantwortung beim Erhalt unseres Saals
• Baukultur & Nachhaltigkeit – Impulse vom Zentrum für Baukultur Sachsen
• Energie für die Baude – Vorschläge: Eisspeicher, Solar, Energiespeicher und Infrarot-Heizungen
• Finanzierung, Förderung & Engagement – wie komplexe Vorhaben tragfähig werden
• PolitikPanel – Rahmenbedingungen und Zukunftsperspektiven für Kulturorte im ländlichen Raum
• Artenschutz & Bau – wie Tiere und Bauprojekte zusammengehen können
• Feuchtigkeit im Keller – LiveExperiment eines natürlichen Verfahrens zur Trocknung im Baudenkeller
Dazu kamen inspirierende Beiträge aus Handwerk, Hochschule und ein Blick aus und auf die BauPolitik, praxisnahe Demonstrationen, Materialschauen, Führungen und ein kleines Wiedersehen mit den Veteranen der PGH Raumkunst.
Wir danken allen Referentinnen und Referenten und Gästen sehr herzlich. Ohne eure Fragen, euer Wissen, eure Offenheit und Unterstützung wäre das BauForum nicht das geworden, was es war: ein lebendiger Austausch und ein inspirierendes Signal für die Weiterentwicklung der Heymannbaude.
Besonderer Dank an die TanzKinder für das schöne Einführungsstück, für euren Mut, eure Lust und eure Bewegungen diese auf der Bühne vorzuführen!
Ein Versprechen zum Schluss: Beim nächsten Mal werden wir beim Zeitplan strenger sein – damit jedes Thema die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient, und wir am Ende gemeinsam auf den Punkt zusammenfinden.
Ankündigung:
Mit dem BauForum Heymannbaude starten wir im kommenden September einen neuen und zukunftsweisenden Abschnitt für die Baude. Die Heymannbaude steht nicht nur für Geschichte, sondern auch für bauliches Potenzial: als BestandsGebäude für eine sinnvolle Modernisierung und WeiterEntwicklung, als wachsender Kultur- und Begegnungsort, als Modellprojekt für nachhaltiges Bauen im ländlichen Raum und als Ort, an dem neue Allianzen zwischen Handwerk, LebensPraxis, Zivilgesellschaft und Kunst entstehen können.
Das zweitägige BauForum ist bewusst als öffentlicher Auftakt gedacht. Es lädt alle ein, die Lust haben, mitzugestalten – ob mit Wissen, Handwerk, Neugier oder Fragen. Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft, Praxis und Kultur wollen wir konkrete Impulse für eine klima- und ressourcenschonende Sanierung setzen, die über das einzelne Gebäude hinausreicht.
Was erwartet euch?
– Fachvorträge
– MaterialSchauen und Praxisbeispiele rund um ökologisches Bauen und zukunftsfähige Energiekonzepte
– Führungen und Demonstrationen
– ThemenInseln zu Energie, Förderung, Kooperation
– Raum für Austausch mit Hochschulen, Handwerksbetrieben, Engagierten
– Inspiration – für alle, die bauen, sanieren oder einfach neugierig auf neue Wege im ländlichen Raum sind
– BauFrühstück mit interessanten Einführungen in baulichen Fragen welche die Heymannbaude betreffen
– und ein Jubiläum! vor 50 Jahren baute die damalige PGH Raumkunst den Bettenhaus-Anbau. Gleichzeitig wurde die gesamte Baude vorbildhaft im DDR-Stil saniert, wovon heute noch viel erhalten ist! Die Veteranen von einst, die Firma Raumkunst ist herzlich eingeladen!
Das Ziel:
Ein Reallabor entsteht. Die Heymannbaude soll sich weiter zu einem Ort entwickeln, an dem nachhaltiges Bauen, regionale Wertschöpfung, kulturelle Nutzung und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen – offen, lernend und gemeinsam.
Der Eintritt ist frei! um eine Spende für die Bauerei wird gebeten...
Begleitausstellungen: Wie den Saal weiterdenken? Unser schöner und recht original erhaltener 80er Jahre Saal mit seiner DDR-Bräune, den sperrigen Blumenkästen und zurückhaltenden Ornamenten weckt verschiedene Assoziationen: schneller Rückbau oder Erhalten oder Weiterdenken?
Dazu ein DesignVorschlag von Sylvia Heinle (Dipl.Grafikerin - Studio Dalang) und Sophie Reichelt (Innenarchitektin / Ausstellungsgestalterin).
Freitag 19.9. // 14 - 21 Uhr
50 Jahre Firma Raumkunst in der Heymannbaude - die Veteranen sind geladen!
14:00 Kaffee, Bier und Kuchen / 50 Jahre BaustellenJubiläum
Die PGH Raumkunst Bad Schandau war in den 1970er- und 80er-Jahren weit über die Region hinaus bekannt: alle Gewerke unter einam Dach wurde von der Planung bis zum Abschluss alles geleistet.
Vor 50 Jahren schufen sie den markanten Anbau der Heymannbaude in Kleinhennersdorf. Damit prägten sie bis heute das Gesicht des Hauses – ein Stück DDR-Baukultur, das viele im Dorf noch lebendig erinnern.
Heute knüpfen wir daran an: Mit dem BauForum Heymannbaude feiern wir nicht nur das Jubiläum, sondern fragen auch, wie Bauen im ländlichen Raum künftig aussehen kann – nachhaltig, gemeinschaftlich und inspirierend.
14:45 Begrüßung
15:30 TanzStück im Saal: Ein Bauernhof // Choreografie: Helena Fernandino
16:15 Feuchtigkeit im Keller? // Demonstration im BaudenKeller - natürliche Trockenlegung
Wie wird ein feuchter Keller eigentlich trocken – ganz ohne Aufschachten und Chemie?
Die Firma EnTeGo aus Stollberg demonstriert ihr spezielles Mauerentfeuchtungs-System, das mit Naturenergien arbeitet und seit vielen Jahren in historischen Gebäuden eingesetzt wird.
Gezeigt und erklärt wird die Funktionsweise der Technologie (elektro-physikalische Entfeuchtung), die Messmethoden und die typische Zeiträume bis zur sichtbaren Wirkung (1–4 Jahre).
Welche Vor- und Nachteile hat diese Herangehensweise?
Das Verfahren ist wissenschaftlich umstritten, lebt aber von vielen praktischen Erfahrungen und Referenzen. Beim BauForum gibt es Gelegenheit, das System ganz praktisch kennenzulernen, Fragen zu stellen und sich selbst ein Bild zu machen. Das Life-Experiment startet im BaudenKeller...
17:00 Die Baude bauen und Artenschutz? / mit Firma Probios und Felix Sperling
Bauen im ländlichen Raum heißt fast immer: Natur ist direkt dabei. Mit der Firma Probios werfen wir einen Blick darauf, was artenschutzrechtlich bei einem Bauantrag wirklich zu beachten ist.
Welche Tierarten sind besonders relevant?
Wie läuft eine Artenschutzprüfung ab?
Welche Auflagen können entstehen – und welche Lösungen gibt es in der Praxis?
Dabei hinterfragt es das verbreitete Vorurteil: ist Artenschutz ein Bauverhinderer? Wie kann vorgesorgt und seltenen Arten geholfen durch kleine bauliche Anpassungen, Nistmöglichkeiten oder Bauzeitenregelungen geholfen werden?
17:30 Bauen mit Bestand // den Saal erhalten? // Thomas Löser
Der große Saal ist das Herzstück der Heymannbaude – hier wurde getanzt, gefeiert und gespielt, und auch in Zukunft soll er Zentrum des KulturOrtes bleiben. Doch wie gelingt es, historische Substanz zu bewahren und zugleich heutigen Ansprüchen gerecht zu werden?
Thomas Löser (Denkmalschützer, Landtagsabgeordneter und Sprecher für Stadtentwicklung & Bauen, Bündnis 90/Die Grünen) spricht über den Wert des Bauens im Bestand und stellt die Frage: Wie können wir den Saal erhalten – ökologisch, funktional und kulturell?
18:00 Warum BauKultur? Schöner Wandel. Zur Gestaltung nachhaltiger Baukultur. Katja Stintz, ZfBK – Zentrum für Baukultur Sachsen
Warum es nicht nur notwendig, sondern auch schöner ist, den Bestand zu erhalten, Materialien im Kreislauf zu binden, natürliche Baustoffe zu verwenden und einen Beitrag zum Klima-und Artenschutz zu leisten. Katja Stintz (Projektleiterin Baukulturelle Bildung und Mitarbeiterin im Projektteam) stellt das Zentrum für Baukultur Sachsen und das aktuelle Projekt „Schöner Wandel“ vor.
18:30 Energie für die Baude / welche Ideen gibt es?
Vorschlag - Eisspeicher zur Energiegewinnung / Prof. John Grunewald
Innovative Technik in der ehemaligen Klärgrube: Prof. John Grunewald (TU Dresden, Professur Bauklimatik) stellt das Prinzip des Eisspeichers vor. Dabei wird der Phasenwechsel von Wasser zu Eis genutzt, um Gebäude effizient mit Wärme und Kälte zu versorgen – ein spannendes Beispiel für nachhaltige Energiegewinnung jenseits klassischer Heizsysteme.
Welche Chancen bietet diese Technologie speziell für Orte wie die Heymannbaude? Und wo liegen ihre Grenzen?
Vorschlag - Energiespeicher zum Heizen? / Firma SingerVolt
Die Firma SingerVolt stellt neue Lösungen zur Speicherung von Strom und Wärme vor. Im Fokus: Wie lassen sich Energiespeicher so einsetzen, dass Gebäude im Winter zuverlässig warm bleiben – und gleichzeitig erneuerbare Quellen optimal genutzt werden? Chancen, Grenzen und Praxisbeispiele für die Heymannbaude und andere Häuser im ländlichen Raum.
19:30 wie alles finanzieren? // Fördermittel - Claudia Muntschick / Kreatives Sachsen
Sanierung, Umbau, Kulturprogramm – der KulturOrt Heymannbaude steht für viele Ideen, aber auch große Kosten. Claudia Muntschick (Architektin und Förderberaterin bei Kreatives Sachsen) zeigt am Beispiel der Baude, welche Fördermittel für Bau, Kultur und Nachhaltigkeit greifen können.
Wie lassen sich komplexe Projekte finanzieren? Welche Programme passen – und wie gelingt die Antragstellung ohne im Förderdschungel stecken zu bleiben? Ein Praxisblick direkt aus der Arbeit an der Heymannbaude.
20:00 PolitikPanel // wie die Baude bauen?
Wenn Vision auf Realität trifft, braucht es nicht nur gute Ideen, sondern auch den richtigen politischen Rahmen. Im PolitikPanel diskutieren wir, wie Projekte wie die Heymannbaude gelingen können – zwischen Bauvorschriften, Förderprogrammen, Nachhaltigkeitszielen und den Bedürfnissen der Nachbarschaft.
u.a. mit dabei:
Kassem Taher Saleh, MdB, Obmann für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen im Deutschen Bundestag
Claudia Muntschick, Architektin & Förderberaterin (Kreatives Sachsen)
Thomas Löser, MdL und Sprecher für Denkmalschutz und Bauen der Grünen Fraktion
Prof. John Grunewald, (TU Dresden, Professur Bauklimatik)
Gäste aus Architektur, Handwerk, Kultur und Nachbarschaft
Wir wünschen uns eine offene Gesprächsrunde mit allen Gästen und Anwesenden!
Welche politischen und praktischen Schritte braucht es, damit Kulturorte wie die Heymannbaude im ländlichen Raum dauerhaft entstehen und bestehen können?
Sonnabend 20.9. // 10 - 17 Uhr
10:00 Baufrühstück
10:30 Feuchtigkeit im Keller? // Demonstration im Baudenkeller - natürliche Trockenlegung - Die EnTeGo
Wie wird ein feuchter Keller eigentlich trocken – ganz ohne Aufschachten und Chemie?
Die Firma EnTeGo demonstriert ihr spezielles Mauerentfeuchtungs-System, das mit Naturenergien arbeitet und seit vielen Jahren in historischen Gebäuden eingesetzt wird.
Gezeigt und erklärt wird die Funktionsweise der Technologie (elektro-physikalische Entfeuchtung), die Messmethoden und die typische Zeiträume bis zur sichtbaren Wirkung (1–4 Jahre).
Welche Vor- und Nachteile hat diese Herangehensweise?
Das Verfahren ist wissenschaftlich umstritten, lebt aber von vielen praktischen Erfahrungen und Referenzen. Beim BauForum gibt es Gelegenheit, das System ganz praktisch kennenzulernen, Fragen zu stellen und sich selbst ein Bild zu machen. Das Life-Experiment im BaudenKeller geht weiter ...
11:30 Führung durch die Baude // tierische Mitbewohner // ein Gang mit dem ArtenschutzKundler, Danke an Firma Probios
In der Heymannbaude wohnen nicht nur Menschen – auch Fledermäuse, Vögel und viele kleine Krabbler haben hier ihr Zuhause! Bei einem Rundgang mit einem Artenschutzkundler und der Firma Probios entdecken wir gemeinsam, welche Tiere sich in alten Mauern wohlfühlen und warum wir beim Bauen auf sie Rücksicht nehmen müssen.
Für Kinder besonders spannend: Auf Spurensuche nach geheimen Verstecken und nächtlichen Flugkünstlern.
12:15 Feuer im Bau! // Feuerprobe DämmMaterialien / Danke an Zimmerei Thomas Leonhardi e.K.
Wie verhalten sich verschiedene Dämmmaterialien, wenn es wirklich brenzlig wird? Gemeinsam mit der Zimmerei Thomas Leonhardi e.K. machen wir den Praxistest: Eine Feuerprobe zeigt anschaulich, welche Baustoffe standhalten – und welche schneller an ihre Grenzen kommen.
13:00 Wie warm braucht es die Baude? die TU-Dresden - das Institut Bauklimatik ermittelt den Heizbedarf
Gemütlich soll es sein – aber wie viel Wärme braucht die Heymannbaude wirklich? Die Fakultät Bauklimatik der TU Dresden ermittelt den Heizbedarf des Hauses: von der Größe der Räume über die Dämmung bis hin zur Nutzung als KulturOrt.
Dabei geht es nicht nur um Komfort und Energieeffizienz, sondern auch um die Frage: Was schreiben die gesetzlichen Rahmenbedingungen eigentlich vor? Zwischen Gebäudeenergiegesetz, Effizienzanforderungen und praktischen Lösungen wird sichtbar, wo Chancen liegen – und wo kreative Wege gefragt sind.
Kurze Einführung in die Resultate: Prof. John Grunewald (TU Dresden, Professur Bauklimatik)
14:00 Energie für die Baude / welche Ideen gibt es?
Vorschlag: Wieviel Sonne kann die Baude fangen?
Die Solarwerkstatt Kleinhennersdorf mit Markus Homburg wirft einen Blick auf das Solarpotenzial der Heymannbaude. Wie viel Energie lässt sich über Dachflächen und Grundstück wirklich einfangen? Welche technischen Möglichkeiten gibt es – und wo liegen Grenzen durch Lage, Verschattung oder Vorschriften?Ein praxisnaher Ausblick darauf, wie Sonnenenergie zum Baustein der zukünftigen Energieversorgung der Baude werden kann.
Vorschlag: Heizen mit Infrarot / Firma Wavlex
Die Firma Wavlex zeigt, wie moderne Infrarotheizungen funktionieren: Wärme wie von der Sonne, direkt spürbar und punktgenau. Welche Vorteile bietet diese Technik für Bestandsgebäude wie die Heymannbaude? Und wo liegen die Grenzen im Vergleich zu klassischen Heizsystemen? Seit einem Jahr testen wir Infrarot im Saal, nun berichten wir von der Erfahrung
Die wavlex® GmbH – mit Sitz in Stollberg (Erzgebirge) ist ein spezialisiertes Kompetenzzentrum für moderne Infrarotheiztechnik. Sie entwickelt und produziert individuelle Infrarot-Flachheizkörper – sowohl als ergänzende Zusatzheizung als auch als vollständiges Heizsystem
16:00 Kino: Spur der Steine
Ein Klassiker der DEFA – und ein Film, der Geschichte schrieb: Spur der Steine (1966) von Frank Beyer erzählt vom Alltag auf einer Großbaustelle, von Konflikten zwischen Ideal und Realität, von Widerspruch, Aufbruch und Beharrung.
Warum zeigen wir ihn zum BauForum? Weil er wie kaum ein anderer Film die Fragen von Bauen, Gemeinschaft und Gesellschaft spiegelt – Themen, die auch heute noch hochaktuell sind. Zwischen Humor, Reibung und Pathos öffnet er den Blick dafür, was Bauen mit Menschen macht.
Wir danken für die wohlwollende Unterstützung: